Kulturministerin Schmied zeichnete Bildhauerin Ulrike Truger mit dem Berufstitel 'Professorin' aus
"Ulrike Trugers Skulpturen sind im öffentlichen Raum Unruhestifter, sie setzen einen Stachel gegen die Gleichgültigkeit."
Umrahmt von bewegender Musik, dargeboten vom Trio Sormeh, zeichnete Kulturministerin Claudia Schmied heute Nachmittag im Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur die Bildhauerin Ulrike Truger mit dem Berufstitel "Professorin" aus.
Kulturministerin Claudia Schmied: "Ulrike Trugers Arbeit macht auf die Schattenseiten unserer Zivilisation aufmerksam, sie zwingt uns zu schauen und erschwert uns das Wegschauen. Ulrike Trugers Kunst stellt sich gegen Vorherrschendes, provoziert und erweckt vielfältigen Widerstand. Ihre Skulpturen sind im öffentlichen Raum Unruhestifter, sie setzen einen Stachel gegen die Gleichgültigkeit. Die Arbeiten von Ulrike Truger sind Teil unserer Öffentlichkeit, der sich die Bildhauerin immer wieder stellt und oft bewusst in den Weg stellt. Meine Gratulation gilt einer bedeutenden österreichischen Künstlerin, deren Arbeit mich persönlich seit langer Zeit begleitet und deren Wirken in den Praterateliers maßgeblich ist!"
Laudatorin Angelica Bäumer betonte in Ihrer Rede, dass "Ulrike Truger mit ihren Skulpturen weit mehr ausdrückt als ein ästhetisches Ereignis, denn jeder ihrer Steine ist zwar ein Symbol für Schönheit und Würde des Lebens, aber er drückt auch ein gesellschaftspolitisches Anliegen aus. Im besten Sinn haben ihre Skulpturen einen geistig-inhaltischen Auftrag, den man durchaus als einen Aufruf zum Innenhalten, zum Nachdenken, aber auch zum Lernen, zum Hinterfragen verstehen kann. Ulrike Truger lehrt uns, die Betrachter ihrer Werke, so manches neu zu denken!"
Ulrike Truger meinte nach ihrer Auszeichnung: "An mir ist es zu danken. Ich danke der Ministerin für die Ehrung, ich danke allen die mich begleitet haben und nach wie vor begleiten, ich danke allen die mit mir und meiner Arbeit verbunden sind, ich danke meinen Töchtern, bei denen ich Mutter sein darf. Bitten möchte ich alle, dass wir damit fortsetzen, Haltung und Würde zu zeigen, Beispielhaft zu sein und Verantwortung zu tragen."
Ulrike Truger, geboren 1948 im steirischen Hartberg, 1975 Diplom für Bildhauerei an der Hochschule für angewandte Kunst Wien, seither freischaffend als Bildhauerin tätig, lebt in Wien und Buchschachen (Burgenland). Ulrike Truger ist hinsichtlich ihrer monumentalen Skulpturen nicht nur eine der wenigen Steinbildhauerinnen Österreichs, sie ist auch eine Künstlerin, die im öffentlichen Raum beharrlich gesellschaftspolitische Stellungnahmen einfordert. So erregte im Jahr 2009 die Aufstellung ihrer 16 Tonnen schweren Skulptur "GIGANT Mensch Macht Würde", ein Mahnmal für die Menschenrechte, vor dem Haus des Wiener Musikvereins in der Wiener Innenstadt Aufsehen.
Fotos und Programm der Verleihung sind unter http://www.bmukk.gv.at/ministerium/vp/2012/20120904.xml abrufbar.
bildhauerin